Aus Sicht der Fraktion der Freien Wähler ist die sofortige Schließung des Hallenbades „Alohra“ eine Katastrophe. Wir waren – wie die gesamte Öffentlichkeit – sehr überrascht von der Mitteilung, dass das Gebäude wegen „zufällig“ entdeckter Korrosion von tragenden Teilen aus Sicherheitsgründen gesperrt werden musste. Jetzt zu sagen, das hätte man alles schon vorher wissen können, ist unredlich.

Allgemein bekannt ist, dass sich seit Jahren Ingenieurbüros intensiv mit dem Gebäude beschäftigt haben. Zuletzt im Mai letzten Jahres wurde ein Gutachten beauftragt, um den Aufwand einer Ertüchtigung der Bestandsbäder für die nächsten Jahre zu beziffern. Das Gutachten liegt seit einigen Wochen der Stadt vor. Der Gemeinderat kennt die Inhalte noch nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass in diesem „Fachgutachten“ an keiner Stelle das gravierendste Problem, nämlich die Korrosion tragender Teile, thematisiert wird. Sonst hätte eine Schließung schon vor Wochen erfolgen müssen.

Damit sind wir beim Grundsätzlichen: Was kann ein Gemeinderat mehr tun, als anerkannte Bausachverständige mit der Prüfung von Sachfragen zu beauftragen, die er selbst nicht klären kann?  Wenn selbst von Fachingenieuren solche gravierenden Statik-Mängel nicht erkannt werden – dann war schlechter Rat teuer.

Mit großem Interesse sehen wir der Klausurtagung zur Bäderfrage im Mai entgegen. An der Realisierung eines Kombibades führt kein Weg vorbei. Die Probleme lauern noch immer im Bereich der Wasserflächen und der Ausstattung: Was kann unter Wahrung des Kostendeckels realisiert werden? Und die Vereine oder normale Badegäste wird es interessieren, wo sie während der Bauzeit – ob mit oder ohne Corona – ihre Runden schwimmen oder trainieren können.