21.08.2017

Katastrophe im Rastatter Tunnel

Seitens der Bahn erfahren wir Rastatter Bürger leider nur das, was bereits offensichtlich ist. Kein Wort wurde bisher öffentlich darüber gesagt, welche Konsequenzen die Aufgabe des hundert Meter langen und fast 1800 Tonnen schweren Tunnelbohrgerätes „Wilhelmine“ haben wird. Die ökonomischen sind klar: 20 Millionen Euro gehen gleich verloren. Sie werden verbuddelt unter der Bahnlinie bei Niederbühl. Dazu kommen die Kosten für die Stabilisierung des Untergrundes, damit die Rheintalstrecke wieder befahrbar wird.
Der größte Brocken dürfte dann der Weiterbau der westlichen Tunnelröhre sein. Irgendwie muss diese ja um die jetzt einbetonierte Wilhelmine herumführen, um südlich von Niederbühl wieder ans Tageslicht zu kommen. Und die östliche Röhre müsste wiederum unter der Rheintalstrecke durchgeführt werden. Würde hierzu ein neues Planfeststellungsverfahren erforderlich? Was sagt der Umweltschutz dazu? Also mehr Fragen als Antworten!
Über die ökologischen Aspekte der Katastrophe wurde öffentlich bisher überhaupt nicht gesprochen: Gehen von einem solchen Koloss wie dem Tunnelbohrgerät keine Gefahren für das Grundwasser aus, wenn er für immer und ewig dort verbleibt? Gab es an Bord keine Schmierstoffe, keine Hydraulik- und Druckflüssigkeiten, die in den nächsten Jahrzehnten aus den dann korrodierten Behältnissen austreten und direkt in den Grundwasserstrom gelangen können?
Diese Fragen müssten doch mit den zuständigen Umweltbehörden geklärt sein, bevor die Bahn einfach die „Aufgabe“ des Bohrzuges verkünden kann. Normalerweise gilt der Grundsatz: Eigentum verpflichtet. Der Eigentümer ist verantwortlich für Gefahren, die von seinem Besitz ausgehen. Das sollte insbesondere für ein Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG gelten, das sich zu hundert Prozent in Staatshand befindet. Es darf nicht sein, dass nachfolgende Generationen in Rastatt mit den Problemen konfrontiert werden, die derzeit vor unserer Haustür unter Beton und Erde versteckt werden.
Wir fordern, dass sämtliche Fragen zu möglichen ökologischen Beeinträchtigungen in Folge der „Havarie“ von den zuständigen Stellen schnellstens eindeutig und verbindlich geklärt werden. Die Stadtratsfraktion der Freien Wähler in Rastatt wird bei Bedarf entsprechende Anträge im Stadtrat einbringen

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